Kleines Resümee

Wer Betroffenheit zum unhinterfragten Impulsgeber und Maßstab seiner Handlungen und Urteile macht, wird, steht zu befürchten, das prolongieren, was vermeintlich bekämpft werden soll: die Logik der Verletzungen und des schnellen Rechtens. Jede/r möchte zu gern, wie einst die Alten im Dorf, sein Gutdünken zum Gesetz, seinen Klatsch zur Wahrheit machen.
Poesie hingegen könnte befähigen, an Betroffenheit das aufzugreifen, wodurch sie verunsichert: das Schwebende und Fragende. Weil dies die zentrale Figur seiner meisten Werke ist, muss man Peter H. nicht mit dem Argument einer politikfernen Poesie verteidigen. Dessen Texte peilen, selbst noch in den kommunikationsstrategisch katastrophalen Ausfällen und stilistischen Kaprizen einen pazifistisch-utopisch Fluchtpunkt der Ambiguität an, der Politik als Schlachtfeld der Interessen hinter sich lassen will. Sie allein unter einem entschärfenden Gesichtspunkt guten Stils oder besonderer Wahrnehmungsgabe zu betrachten, würde solch poetische Kraft ebenso missverstehen wie es parteiliche Vereindeutigung tut (selbst wenn H.’s Zorn oder Eitelkeit letzterer Lesart zuweilen Vorschub geleistet haben sollte).