Session XV – Kritik grenzenlos: Auf in neue Gefilde!

In seinen Stilübungen beschreibt Raymond Queneau eine banale Alltagsepisode in über hundert stilistisch grundverschiedenen Varianten – sodass aus einem Ereignis scheinbar hundert unterschiedliche werden. Für eine Kritik kann ähnliches gelten: Denn nicht nur der stilistische Ausdruck einer Kritikerin oder eines Kritikers, auch genrespezifisches, soziales oder biografisches (Vor-)Wissen über literarische Qualität, AutorInnen und die Funktion von Lyrik-Kritik definieren den Horizont, vor dem sich die Kritik entfaltet.
Wie also hängt lyrikkritisches Schreiben zusammen mit theoretischen und methodischen Grundannahmen über Lyrik und die Aufgabe von Lyrikkritik? Welche Rolle wird etwa dem rein ästhetischen Wert von Lyrik gegenüber den Umständen ihrer Produktion eingeräumt? Oder wie verhalten sich Aussagen über Subjektivität zu kulturellen Rahmenbedingungen wie Diskursen zu Populärkultur, Minderheiten, Kanon? Wie stark sind all diese Fragen kulturell gebunden? Welche Rücksichten sind zu nehmen, welche Kriterien zu entwickeln? Diese Fragen waren im Workshop unter Letung von Referentin Johanna Oettl zentral und wurden anhand von Kritiken zu Seamus Heaney durchgespielt. Im komprimierten Pecha Kucha-Format präsentierten die TeilnehmerInnen ihre Ergebnisse in einem Onlineabend, auch nachträglich abrufbar auf youtube oder facebook: #kanalfuerpoesie.

Alexander Estis IV

Critic Novel | Graphiken von Nikolai Estis

Dorotheé Leidig III

Das Gedicht als Raumwunder. Eine Mäanderung.

Sara Hauser III

Ich liebe Berlin mit einer Angst in den Knien

Alexander Weinstock III

In den Loop

Thomas Hashemi V

wir/scheinen/alle/anders/ohne/die/differenzen – mit Bildern aus Carlo NordlohsnDublin-Sketchbook

Bertram Reinecke V

bilderbilderdessozialenvorurteilevictimisierungen

Sibylla Vričić Hausmann III

The cure by poetry that cannot be coerced

Stefan Schmitzer V

electric light. zwei lesarten